Sitzung Braunvieh Schweiz, OB-Verband und SHV (Mai 2024)
Der OB-Verband und wir durften uns mit dem Zuchtverband Braunvieh Schweiz konstruktiv austauschen. An dieser Stelle ein Dankeschön an Braunvieh Schweiz für die Organisation und für ihre Zeit, welche sie für die Sitzung aufbrachten.
Nachfolgend finden Sie unsere Vorstöße und Anliegen, welche wir bei dieser Sitzung einbrachten.
Zeitliches Programm Halteprämien
Anliegen SHV: Wir äusserte den Wunsch, dass die Halteprämien-Schauen frühzeitig im Tagesprogramm eingeplant würden (z.B. 13.00 Uhr). Dadurch könnten auch die Besucher mit langen Anfahrtswegen abends beizeiten wieder zurück im Stall sein.
Resultat: Gemäß Braunvieh Schweiz wird dieses Anliegen aufgenommen und in Zukunft berücksichtigt. – Herzlichen Dank
Unterstützungsbeitrag für private Samendepots
Anliegen SHV: Für die SHV war es ein Anliegen, dass alle Privatdepots mit 2'000 Fr. unterstützt würden. Schliesslich erstellen die Eigentümer der Stiere nur dann ein privates Samendepot bei einer KB-Station, wenn sie von den Qualitäten ihres Stieres zu 100% überzeugt sind. Schliesslich kennt niemand den Stier besser als sein Eigentümer/Züchter.
Der SHV war der Ansicht, dass Braunvieh Schweiz dieses Engagement und die Aufwände mit einem Unterstützungsbeitrag würdigen sollte.
Resultat: Braunvieh Schweiz war der Ansicht, dass sie keine «Blanko Checks» ausstellen können. Dies sei auch vom Vorstand beschlossen worden. Um den Unterstützungsbeitrag zu erhalten, müssen die Stiere die von Braunvieh Schweiz aufgestellten Kriterien erfüllen. Diese basieren zum größten Teil auf den Zuchtwerten.
Auf Seite des SHVs bedauern wir diesen Entscheid. Schliesslich seien die letzten privaten KB-Stiere mit Töchterleistungen vielversprechend. Ausserdem würde dadurch den Anreiz für die Erstellung von privaten Samendepots von Stieren, welche u.a. tiefere Zuchtwerte, aber dafür andere wichtige Eigenschaften hätten (u.a. Blutführung) stark reduziert. Dabei muss bedenkt werden, dass die Zuchtwerte der Jungstiere eine tiefe Sicherheit haben. Besonders tief sind die Sicherheiten bei Stieren mit viel Natursprunggenetik im Stammbaum, welche aber für die Rasse besonders wertvoll wären.
Die SHV motiviert alle Stierenhalter mit oder ohne Unterstützung durch den Zuchtverband von Stieren Samendepots zu erstellen, welche besonders wertvoll für die Rassen sind. Eine fehlende Unterstützung ist zwar schade, aber kein Verhinderungsgrund!
Zukunft Braunvieh
Anliegen SHV: Die SHV erläuterte ihre Bedenken bez. Rückgang der Herdebuchtieren bei der Rasse BrownSwiss. Es sei auffällig, dass die BrownSwiss Kühe vom Kopf bis Schwanz generell schmäler wurden. Die breiten BrownSwiss Tiere mit viel Kapazität (inkl. starker Rippenwölbung) seien verschwunden. Auch seien die schmalen Tiere in der Leistung nicht befriedigend.
Resultat: Braunvieh Schweiz gesteht ein, dass die Leistungssicherheit und Fruchtbarkeit ein Problem seien. Der Rückgang der Herdebuchtiere ist jedoch auch auf den Rückgang der Aufzuchtbetriebe zurückzuführen. Konkrete Massnahmen, um aus diesem Dilemma auszufinden, wurden von Braunvieh Schweiz jedoch nicht vorgeschlagen. Dies sei u.a. auch die Verantwortung des einzelnen Züchters, so Braunvieh Schweiz.
LBE / LBE-Fehlermerkmale
Anliegen SHV: Dem SHV fiel auf, dass besonders die Rasse BS zwischen den Sitzbeinknochen schmäler geworden ist. Wir empfahlen bei der LBE die Beckenbreite zwischen den Sitzbeinknochen zu messen (analog zur Rasse Holstein). Auch plädierten der SHV, dass Stiere mit nicht funktionellen Körperausprägungen (gerade Beine, schlechter Vorderstand, fehlende Breite usw.) nicht für die KB zu kören. Dies sei die Verantwortung von Braunvieh Schweiz.
Resultat: Die Tatsache der schmalen Becken nehme Braunvieh Schweiz auf. Die Lösung sehen sie am ehesten bei der Erhöhung der Gewichtung der Beckenbreite. Ob dies ausreichend sein wird?
Es müssten klare Gründe geben, um einen Stier aus der Zucht auszuschließen, so Braunvieh Schweiz.
Wir, die SHV, bedauern, dass die Problematik der zu schmalen Becken nicht rigoroser angegangen wird. Auch finden wir es schade, dass die Körung der KB-Stiere beim Exterieur nicht strenger ist. Man bedenke, dass diese Stiere zum Teil hundert- bis tausendfach für die Zucht verwendet werden.
Serviceperiode von Laktationen >270 Tagen
Anliegen SHV: Von der Seite des SHV’s wurde gewünscht, dass bei der Berechnung der inneren Werte bei den Zuchtfamilien die Zellzahlen und die Serviceperiode von Laktationen unter 270 Tagen ebenfalls berücksichtigt werden.
Resultat: Braunvieh Schweiz bestätigt, dass die ZF-Reglemente in diesem Jahr überprüft werden und diese Anregung aufgenommen wird.